Blogbeitrag Media Tech: mit Nextcreate ins Metaverse

Das Content-Authoring-Tool für digitales Lernen

Der Markt für digitales Lernen hat nicht erst seit der Pandemie Aufwind erfahren. Seit 2017 ist der Umsatz weltweit um 35,28 Milliarden Euro gestiegen – insbesondere im B2B-Bereich. Unternehmen sind eine der größten Zielgruppen für digitalen Wissenstransfer und E-Learning. Sie müssen ihre Mitarbeitenden regelmäßig auf den neuesten Stand bringen oder ihnen Inhalte zur Verfügung stellen – etwa, um regelmäßig für Updates zu schulen oder in Branchen mit hoher Personalfluktuation ein gutes Onboarding zu garantieren. Autorentools ermöglichen es, unternehmensintern Lerninhalte ganz einfach selbst zu erstellen. Marktüblich sind sie allerdings für den Desktop ausgerichtet.

Wer sich also weiterbilden will, sitzt in Schulungsräumen oder in einem Büro und hat einen Screen vor sich. Dass der Lerneffekt hier geringer ist als durch interaktive oder räumliche Aneignung, zeigen viele Studien. Zudem zählt oft ein Großteil der Mitarbeitenden zu den „Deskless Workers“ – sie sitzen nicht vorm Bildschirm. Da steht der:die Heizungsmonteur:in oder der:die Sicherheitstechniker:in während der Konstruktion oder Wartung vor Maschinen und benötigt eine bestimmte Information. Selten ist dabei die vollständige Dokumentation vor Ort zur Hand. Auch Mitarbeitende in der Systemgastronomie, die oft einem hohen Stresslevel ausgesetzt sind, werden sich bei Zubereitung der Speisen oder Wartung der Küchenmaschinen nicht extra ins Intranet einloggen, um dort die benötigte Anleitung nachzuschlagen.

Eine einfache E-Learning-Lösung für B2B

Das Potsdamer Unternehmen Interlake hat mit Nextcreate nun ein Tool entwickelt, das direkt mit Smartphone, Tablet oder sogar VR-Brillen zur digitalen Erweiterung am Einsatzort genutzt werden kann und für die unterschiedlichen Arbeitsphasen abrufbar ist. „Wir möchten solche Lernthemen für die Masse verfügbar machen. Und Software löst nicht die Probleme, sie ist nur Enabler“, so Sven Slazenger, CEO und Gründer von Interlake. „In der einfachsten Beschreibung haben wir eine Lösung gesucht, Informationen von A nach B zu transportieren. Abrufbar auf Wunschzielgeräten wie Tablet und Handy, die jede:r zur Hand hat und auf der anderen Seite so einfach bedienbar, dass jede:r, die:der Outlook kennt, das übernehmen kann. Wir versetzen die Verantwortlichen in die Lage, die Inhalte sehr einfach selbst zu erstellen.“

Interlake hat bis zum Verkauf der Tochtergesellschaft Interlake Learning bereits digitale Lernlösungen angeboten und als Exklusivpartner mit Articulate, dem weltweiten Anbieter für ein 360 Grad Storyline Tool, zusammengearbeitet. Die Sparte wurde im letzten Jahr verkauft, um sich auf das Hauptgeschäft – Microsoft Cloud Technologien – zu konzentrieren. Nachdem aber immer wieder Kund:innen mit der Bitte nach einer einfach zu bedienenden und desktop-unabhängigen Anwendung an Interlake herantraten, begann man mit der Entwicklung eines AR-Autorentools, das keine High-End-Geräte erfordert und seriell einsetzbar ist.

Ganz neu ist das nicht: Im Augmented Reality-Bereich gibt es mittlerweile einige 3D-Autorentools – diese müssen aber wiederrum mit 3D-Elementen bestückt werden. Entsprechende Inhalte haben die wenigsten Unternehmen bisher zur Hand. Denn dreidimensionale Inhalte erfordern einen hohen Zeit- und Kostenaufwand. Was jede:r dagegen vorliegen hat, sind Textinformationen, Bilder, Daten oder Videos. Interlakes erklärtes Ziel: Eine Software für diese Bedarfe zu produzieren, die ohne „Support-Alptraum“ auskomme, so Slazenger. „Unser Tool reichert die Realität an bestimmten Punkten mit digitalen Informationen an.“ Als Entwickler ist Interlake dabei nicht mit Startups zu vergleichen, die große Investments einsammeln und so schnell Umsetzungen dank hoher Ausgaben hervorbringen. Dafür investiere man nur mit eigenen Ressourcen, arbeite eng an Kund:innen und entlang bewährter Vertriebswege.